Mit der Lichtmeditation Tratak aus dem Herbstblues

Ausgeglichen und gelassen. Wie du das, trotz der dunklen Jahreszeit, für dich realisieren kannst.

Graues nasskaltes Novemberwetter, das kann auf die Stimmung drücken. Hier kommt eine einfache Möglichkeiten, wie du dich mit der Tratak(Licht) Meditation, wieder besser fühlen kannst. Probier es aus, mit der nachfolgenden Anleitung ist es ganz leicht.

Nimm Dir Zeit für Dich.

Tratak ist eine alte yogische Praxis des Konzentrationsfokus, bei der man den Geist durch die Fixierung auf einen Punkt beruhigt. Hier ist eine einfache Anleitung für Tratak:

Suche Dir einen ruhigen Platz, an dem Du ungestört bist. Handy und andere Störquellen ausschalten.

Informiere Dein Umfeld, das Du nicht gestört werden möchtest.

Wenn möglich, mache Tratak zu einem Ritual, immer um die selbe Uhrzeit. Wichtiger als zur selben Uhrzeit zu praktizieren ist aber die Regelmäßigkeit. Also lieber an 5 Tagen zu verschiedenen Uhrzeiten, als nur 2x in der Woche.

Vorsicht: Bei Epilepsie ist diese Übung nicht geeignet! Generell bitte nicht in die Sonne oder in sehr helles Licht schauen. Lies bitte auch die Hinweise am Ende bevor du Tratak ausprobierst.

Schritt 1: Vorbereitung: Setze dich in eine bequeme Meditationshaltung, entweder auf einem Stuhl mit geradem Rücken oder im Lotussitz auf dem Boden. Stelle sicher, dass dein Rücken gerade ist und deine Schultern entspannt sind.

Schritt 2: Kerzenlicht vorbereiten: Entzünde eine Kerze und platziere sie auf Augenhöhe in etwa 1 bis 2 Metern Entfernung vor dir. Stelle sicher, dass der Raum gut beleuchtet ist, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.

Schritt 3: Blickpunkt finden: Richte deinen Blick auf den Docht der Kerze. Fixiere deinen Blick sanft auf einem Punkt, ohne die Augen zu schließen. Der Blick sollte nicht angestrengt sein, sondern entspannt.

Schritt 4: Konzentration aufrechterhalten: Halte deinen Blick so lange wie möglich auf den Docht gerichtet, ohne zu blinzeln. Beginne mit 1er Minute. Wenn deine Augen tränen oder brennen, kannst du kurz blinzeln und dann den Blick wieder auf den Docht richten.

Schritt 5: Mentale Ruhe bewahren: Während du auf die Flamme schaust, lass deine Gedanken zur Ruhe kommen. Versuche, den Geist von ständigem Denken zu befreien. Wenn Gedanken auftauchen, lass sie kommen und gehen, ohne dich daran festzuhalten.

Schritt 6: Zeitliche Begrenzung: Beginne mit kurzen Sitzungen von 5 bis 10 Minuten, besonders wenn du neu in der Praxis bist. Du kannst die Zeit allmählich erhöhen, wenn du dich wohler fühlst.

Schritt 7: Beendigung der Übung: Schließe die Augen langsam und nehme die Nachbilder der Flamme wahr. Lasse die Bilder verschwinden und öffne dann die Augen. Setze dich für einen Moment in Stille, um die Erfahrung zu integrieren.

Hinweis: Brille vor dem Üben absetzen. Tratak sollte vermieden werden, wenn du an Augenproblemen leidest oder empfindliche Augen hast. Konsultiere bei Unsicherheiten einen Augenarzt.

Diese einfache Anleitung kann dir helfen, mit der Tratak-Praxis zu beginnen. Es ist wichtig, die Übung mit Geduld und ohne Zwang zu praktizieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Tratak ist eine Meditationstechnik, die für die meisten Menschen sicher ist. Allerdings gibt es bestimmte Situationen, in denen es besser ist, auf die Praxis zu verzichten oder vorher einen Fachmann zu konsultieren. Hier sind einige Situationen, in denen Tratak vermieden werden sollte:

Augenprobleme: Menschen mit Augenproblemen wie Entzündungen, Infektionen oder anderen Erkrankungen sollten Tratak vermeiden. Es ist ratsam, vor der Praxis einen Augenarzt zu konsultieren.

Psychische Erkrankungen: Personen mit schweren psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie oder schweren Angstzuständen sollten Tratak vermeiden, es sei denn, es wird von einem qualifizierten Fachmann empfohlen.

Epilepsie: Menschen, die an Epilepsie leiden, sollten vorsichtig sein, wenn es um visuelle Konzentrationspraktiken geht. Helle Lichter, wie sie bei Tratak verwendet werden, können bei einigen Menschen epileptische Anfälle auslösen.

Migräne: Menschen, die an Migräne leiden, könnten durch das ständige Starren auf einen Punkt möglicherweise Kopfschmerzen oder Migräneanfälle auslösen. In solchen Fällen ist Vorsicht geboten.

Schwangerschaft: Schwangere Frauen sollten bei Tratak vorsichtig sein, insbesondere wenn dies mit Anstrengung oder Anspannung verbunden ist. Es ist ratsam, einen Arzt zu konsultieren, bevor man neue Meditationspraktiken beginnt.

Kürzlich durchgemachte Augenoperation: Personen, die kürzlich eine Augenoperation hatten, sollten mit ihrem Arzt sprechen, bevor sie Tratak ausüben, um sicherzustellen, dass die Augen ausreichend geheilt sind.

Es ist immer ratsam, vor der Aufnahme neuer Meditationstechniken oder anderer körperlicher Aktivitäten einen Arzt zu konsultieren, insbesondere wenn gesundheitliche Bedenken bestehen.

Als unterstützende Praktik kannst du vor Tratak ein paar Runden Nasenwechselatmung machen. Eine kurze Anleitung dazu findest du hier.

Lies hier: eine wissenschaftliche Studie zu Tratak ( in englischer Sprache )

Zeig das anderen:

Die Beiträge geben immer die Meinung des jeweiligen Autors wieder. Wir schätzen unsere Leser als erwachsene Menschen und wollen ihnen unterschiedliche Möglichkeiten und Wege bieten, damit damit jeder das für sich Passende finden kann.

Autoren-Info
Yogalehrer, Yogatherapeut | Web: Yogalehrer Thomas Hartmann | Impressum

Thomas Hartmann ist Yogalehrer und Yogatherapeut, sowie Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivkrankenpflege. Seit 2015 bzw.
2017 ist er aktiv als Yogalehrer bzw. Yogatherapeut und hilft Menschen, Yoga in seiner Vielfalt aktiv für sich zu entdecken.